Autark im Mehrfamilienhaus

09. Dez. 2015

Marcel Bütgenbach

Bis heute besitzen energieautarke Mehrfamilienhäuser den Status einer Rarität. Zu unrecht, wie ein umgebautes Sechs-Parteien-Haus in Oldenburg zeigt – ein modernisiertes 70er-Jahre-Mehrfamilienhaus, bei dem Eigentümer und Mieter zugleich profitieren. Das Besondere an dem Projekt: Die eingesetzten Komponenten bewähren sich in dieser Kombination bereits in mehreren Einfamilienhäusern aus den 60ern und 70ern. Mit dem Umbau des Sechs-Parteien-Hauses ist nun der erste Skalierungsschritt zur Übertragung auf größere Gebäude gelungen.

Blick in die Zukunft

Das Projekt „Henne“ besitzt Mo­dell­cha­rak­ter. Es zeigt, dass sich en­er­gie­aut­ar­ke Häuser und eine Stei­ge­rung der Ge­bäu­de­ener­gie­ef­fi­zi­enz heute durch ein kom­ple­xes Zu­sam­men­spiel ak­tu­el­ler Stan­dard-Tech­no­lo­gi­en rea­li­sie­ren lassen. Da sich alle Kom­po­nen­ten – PV-An­la­ge, Mi­kro-KWK-Sys­te­me, Strom­spei­cher und Brauch­was­ser-Wär­me­pum­pe – ska­lie­ren lassen, kommt dieses Konzept letzt­end­lich auch für größere Gebäude in Frage wie etwa für kom­mu­na­le Woh­nungs­bau­ge­sell­schaf­ten. Im Sinne der Nach­hal­tig­keit lässt sich über­schüs­si­ger Strom bei­spiels­wei­se zur ge­mein­schaft­li­chen Nutzung eines Elek­tro­au­tos ein­set­zen. Da die Strom­spei­cher­sys­te­me zudem „Smart-Grid-Re­a­dy“ sind, werden die Gebäude dank Smart Me­te­ring, Fern­steu­er­bar­keit und En­er­gie­ma­nage­ment ganz ne­ben­bei auch fit für die künf­ti­gen An­for­de­run­gen in einem de­zen­tra­len En­er­gie­sys­tem, zum Bei­spiel für Netz­dienst­leis­tun­gen im Quar­tier oder Lö­sun­gen der Haus­au­to­ma­ti­on. Quelle: Urban20